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Schriftempfehlungen

Bei der Wahl der Schrift für einen lesefreundlichen Text sollte man einige Dinge im Blick haben. Die Unterscheidbarkeit einzelner Zeichen innerhalb des Zeichensystems ist ein wichtiges Merkmal. Wie bei einer Handschrift bezeichnet man klare Schriftbilder als leserlich, was den gesamten Text wiederum lesbar gestalten kann.

Die Buchstaben sollten nicht zu weit voneinander entfernt stehen, aber auch nicht zusammenlaufen. Die x-Höhe kann ein Indikator für bessere Lesbarkeit in Texten sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Verhältnis von Ober- und Unterlängen proportional wirkt. Schriften, bei denen offene, einander zulaufende Formen gewählt sind, erzeugen einen guten Lesefluss.

Für ein besseres Verständnis der Begriffe empfiehlt es sich, einen Blick ins Glossar zu werfen.

1. Georgia

Moderne Barock-Antiqua
1996 von Matthew Carter entworfen
Microsoft

Die Georgia wurde speziell für die Benutzung und Darstellung auf Computerbildschirmen entworfen. Durch ihre hohe x-Höhe und proportionalen Aufbau ist sie gut als Fließtextschrift geeignet. 

Die Georgia ist standardmäßig auf allen Computern installiert.

2. Times

Barock-Antiqua
1932 von Stanley Morison und Victor Lardent entworfen
Linotype

Die Times (auch Times New Roman) hat ihren Ursprung als Zeitungsschrift und wird in diesem Bereich auch noch verwendet. Sie ist durch ihren Strichstärkenkontrast gut leserlich und verbraucht durch ihren schmalen Aufbau relativ wenig Platz, was sie zu einer ökonomischen Schrift macht.

Die Times ist in ihren Varianten auf allen gängigen Geräten installiert.

3. Palatino

Französische Renaissance-Antiqua
1949 von Hermann Zapf entworfen
D. Stempel AG

Die Palatino wurde als Buchschrift entworfen. Ihre Formen beziehen sich auf Schriften der italienischen Renaissance. Hermann Zapf entwickelte die Formen der Schrift so, dass sie auch im Druck auf eher minderwertigem Papier klar lesbar sind. Trotzdem wirkt die Schrift durch ihre offenen Formen und zugerichteten Buchstaben leicht und angenehm leserlich. 

Die Palatino ist standardmäßig auf allen Computern installiert.

4. Garamond

Französische Renaissance-Antiqua
16. Jahrhundert von Claude Garamond entworfen

Die Garamond ist eine der am häufigsten eingesetzten Schriften für den Buchdruck. Sie zeichnet sich durch einen klaren Aufbau und harmonische Proportionen der Buchstaben aus. Ihre abgeschwächten Serifen geben ihr einen organischen Charakter.

Die Garamond wird von zahlreichen Schriftherstellern vertrieben. Es gibt mit der „EB Garamond“ auch eine Open-Font Variante, die lizenzfrei ist. Diese ist über Google Fonts verfügbar.

5. Baskerville

Barock-Antiqua
1754 von John Baskerville entworfen

Die Baskerville ist ebenfalls als Buchschrift entworfen worden. Sie zeichnet sich durch offene, einander zugerichtete Buchstaben aus und verfügt über einen betonten Strichstärkenkontrast. Ähnlich wie bei der Times und der Garamond, gibt es zahlreiche digitalisierte Versionen.

Die Baskerville ist als „Baskerville Old Style“ auf Windows verfügbar. Die „Libre Baskerville“ ist eine lizenzfreie Open-Font Variante, die über eine höhere x-Höhe und einen angepassten Strichstärkenkontrast verfügt. Sie ist über Google Fonts verfügbar.

6. Helvetica

Grotesk
1960 von Max Miedinger und Eduard Hoffmann entworfen
Haas'sche Schriftgiesserei

Die Helvetica ist eine serifenlose Groteskschrift, die durch ihre gleichmäßige Strichstärke und eine hohe x-Höhe gute Lesbarkeit bietet. Die enge Zurichtung der Buchstaben und geschlossenen Formen der Buchstaben erzeugen ein neutrales und klares Schriftbild. Die Schrift zählt zu den wichtigsten Groteskschriften und findet sich in zahlreichen Logos wieder. 

Die Helvetica ist auf Mac-Geräten standardmäßig installiert. Windows bietet die „Arial“ als Alternative zur Helvetica an. Ihr Schriftbild ist allerdings unausgeglichener und ihre Zurichtung weniger harmonisch. Die beste Alternative ist unter Windows die Neue Haas Grotesk, die über Office Cloud Fonts verfügbar ist.

7. Neue Haas Grotesk

Grotesk
1956 von Max Miedinger und Eduard Hoffmann entworfen, von Christian Schwartz überarbeitet
Linotype

Die Neue Haas Grotesk ist der direkte Vorgänger der Helvetica. Aus Gründen der damaligen Satztechnik wurde die Neue Haas in Details angepasst und zur besseren Vermarktung in „Helvetica“ umbenannt. Diese hat sich jedoch über die Jahre von der typografischen Grundidee entfernt, sodass die Neue Haas 2010 überarbeitet herausgegeben wurde. Ihr Schriftbild zeichnet sich ebenfalls durch klare, geometrische Formen, eine hohe x-Höhe und eine gute Zurichtung aus. 

Die Neue Haas Grotesk lässt sich über die Office Cloud Fonts von Office365 auf Windows installieren. Informationen zu Cloud Fonts in Office365 findest du hier.

8. Franklin Gothic

Grotesk
1904 von Morris Fuller Benton entworfen
American Type Founders

Die Franklin Gothic zeichnet sich durch ihre einander zugerichteten Formen und hohe x-Höhe aus. In dem Schriftschnitt „Book“ ist sie gut für mittlere Textmengen geeignet. Ihre Buchstaben sind durch ihr Formprinzip gut voneinander zu unterscheiden. Sie findet als Schrift vor allem im US-Amerikanischen Raum ihren Gebrauch.

Die Franklin Gothic ist standardmäßig auf Windows-Computern installiert. Sie kann außerdem über Office Cloud Fonts installiert werden. Informationen zu Cloud Fonts in Office365 findest du hier.

9. Source Sans

Grotesk
2012 von Paul D. Hunt entworfen
Adobe

Die Source Sans Pro ist eine serifenlose Schrift von Adobe, die sich mit ihren Formen lose an der News Gothic und Franklin Gothic orientiert. Ihre höhere x-Höhe und leichteren Formen verleihen der Schrift ein modernes Aussehen. Die einzelnen Zeichen sind einander zugerichtet und erzeugen einen angenehmen Lesefluss. 

Die Source Sans Pro ist als Open-Source Font lizenzfrei verfügbar. Sie kann zum Beispiel über Google Fonts bezogen werden.

10. Avenir Next

Grotesk
1988 von Adrian Frutiger entworfen
Linotype

Die Avenir orientiert sich mit ihren Formen an Paul Renners „Futura“, einer der wichtigsten geometrischen Sans-Serif Schriften. Im Vergleich zur Futura hat die Avenir einen organischeren Charakter. Ihr klares Schriftbild ist gut leserlich und zeichnet sich durch eine hohe x-Höhe und offene Formen aus.

Die Avenir lässt sich über die Office Cloud Fonts von Office365 auf Windows installieren. Informationen zu Cloud Fonts in Office365 findest du hier.